Auf meinem Weg zur Burg Wernerseck hatte ich unter anderem auch Fotos der zurückgebauten Industriebahnstrecke Plaidt-Saffig gemacht. Erstaunlich, wie schnell die Natur die Landschaft wieder zurück erobert hat. Die Industriebahn war allerdings nur eine kleine Strecke – in den Nachbarorten gibt es überreste von großen Bahnanlagen, also habe ich mal Google befragt – entgegen meiner Erwartung haben nicht alle diese Strecken vergessen.
Erste Stecke ist die „Pellenzbahn“ (bzw in ihrer vollständigen Strecke „Eifelquerbahn“) zwischen Andernach und Mayen. Diese wird seit einigen Jahren von der trans regio Deutsche Regionalbahn GmbH wieder teilweise betrieben. Dennoch zeigen alte Fotos vom Bahnhof Mayen – ebenso wie ein direkter Vergleich von den Bahnhöfen Mayen und Plaidt, dass hier die Nutzung spürbar zurückgegangen ist.
Fragt man einen Mayener, wie man mit der Bahn nach Koblenz kommt erhält man Heute die Antwort „über Andernach“. Das war nicht immer so – bis 1989 gab es eine direkte Verbindung nach Koblenz. Auch eine Fahrt nach Münstermaifeld war möglich – 1x Umsteigen in Polch. Der Streckenplan zeigt es: Die KBS 603 war spielte einmal eine große Rolle im Transport der Eifel. Die Stichstrecke nach MünstermaIfeld, weitläufige Gleisanlagen und Bahngebäude in Mayen und Polch, Anschlüsse an Industrieanlagen und baulich interessante Tunnel und Viadukte (Das Größte hat eine Länge von 115 Meter und ist 31 Meter hoch.) prägten einst die Strecke. Heute ist der Teil Ochtendung-Mayen als Radweg ausgebaut, um den Abschnitt Koblenz-Ochtendung wird noch gestritten – eine Reaktivierung und Nutzung für Personen und Mülltransporte wäre Denkbar – auch ein neues Industriegebiet grenzt an die Strecke, wegen der hohen Instandsetzungskosten dürfte diese Initiative aber vermutlich keinen Erfolg haben. Einige Eindrücke kann man in den Bilderalben von Pro-Schiene.de und einer eigens eingerichteten Webseite bekommen.
Auch andere Strecken haben eine interessante Geschichte – so hinterließ die nie fertiggestellt „Ruhr-Mosel-Entlastungslinie“ Pfeiler in der Landschaft und Portale zu Bahntunneln, die der Bundesregierung als Schutzbunker dienten.