Linux als iSCSI-Target

iSCSI ermöglicht es entfernte Festplatten über Ethernet an einen Rechner anzubinden. Hierbei kümmert sich nicht wie bei CIFS/NFS/… der Zielrechner um die Dateiverwaltung, sondern der Client behandelt die Festplatte wie eine lokal eingebaute – incl. Partitionierung, Dateisystem & Co. Ethernet ist hierbei zwar nicht die schnellste Lösung, jedoch erheblich günstiger und flexibler als professionelle Lösungen wie Fibre-Channel.

Ich nutze ein System auf Basis von Arch Linux, welches eine Partition an einen anderern Rechner bereitstellen soll. Im iSCSI-Jargon nennt sich dies „Target“, der Client „Initiator“. Zur Verwaltung unter Arch nutze ich die Free-Branch des LIO targetcli, dies ist im AUR zu finden.

Im ersten Schritt starten wir das iSCSI-System. Hierbei werden die nötigen Module geladen und ggf. zuvor definierte Geräte exportiert.

systemctl start target

Nun starten wir das Management-Tool. Es stellt eine eigene Konsole zur Verfügung. Erst wird die Festplatte mit einem internen Namen verknüpft. Ich nutze hier zur besseren Übersicht den Partitionsnamen

targetcli
cd backstores/block
create sda3 /dev/sda3

Im Anschluss erstellen wir eine „Target Portal Group“ (=Konfigurationsspeicher für das iSCSI-Target) samt passendem „IQN“ (=iSCSI-Adresse). Letztere wird im nächsten Schritt benötigt, mit ls kann man bei allen Schritten die aktuelle Konfiguration anzeigen lassen.

cd /iscsi
create
ls
o- iscsi ........................................ [Targets: 1]
  o- iqn.[…] ....................................... [TPGs: 1]

nun registrieren wir die zuvor bekanntgemachte Festplatte als LUN (=logischer Speicher)

cd iqn.****/tpg1/luns
create /backstores/block/sda3

Nun erstellen wir das Portal selbst (=legen einen Server an), erlauben die Adresse des Initiators, welche man am Client nachschlagen kann, und legen Benutzername und Kennwort fest

cd ../../portals
create
cd ../../acls
create iqn.YOUR.INITI:ATOR
cd iqn.YOUR.INITI:ATOR
set auth userid=foo
set auth password=bar

Zuletzt wird die Konfiguration gespeichert. Das iSCSI-Target ist nun nutzbar.

cd /
saveconfige

Sinnvollerweise sollta man target noch mit einem „systemctl enable target“ beim Systemstart automatisch starten lassen.

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