Vor einiger Zeit hatte ich bei Pollin ein LCD mit bestellt. Grafisch, 128×60 Pixel für 7 Euro – da kann man ja nicht viel falsch machen. Übers Wochenende habe ich mit dem Kleinteil mal angenommen und war von der Ausstattung doch sehr überrascht: Neben dem LCD selbst, welches eine ganz Brauchbare Qualität zeigt, ist auch noch ein Touchscreen vorhanden. Offenbar gab es Kontaktprobleme, wodurch dieser zum Teil nicht funktioniert und daher nicht im Datenblatt erwähnt ist. Ich hatte Glück: Auch ohne Basteln lief der Touchscreen sofort und darf demnächst als kleine GUI für mein MSR-System herhalten.
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Meine kleinen Basteleien
Festnetz-Headset im Eigenbau
Wer lange telefoniert kennt das Problem: Der Hörer ist ständig im Weg und hät von der Arbeit ab. Abhilfe schaffen Headsets. Was beim Handy dank Bluetooth zur Discountware geworden ist lässt sich bei Festnetztelefonen bestenfalls als teures Sonderzubehör finden. Zum Glück scheint es aber auch bei den Herstellern einen gewissen Standard zu geben: Der 4-polige Westernstecker, mit dem der Hörer am Basisgerät angeschlossen ist. Bei meiner letzten Bestellung wanderte also eine Hand voll Klinkenbuchsen und Westernstecker in den Warenkorb. Mit maximal 2 Euro Materialkosten ist so schnell ein Adapter entstanden, mit dem sich normale Headsets ans Telefon anschließen lassen. Zwar ist die Belegung des Steckers offiziell nicht genormt, ich konnte mit meiner Variante (äußere Kontakte Lautsprecher, innere Kontakte Mikrofon) bisher alle Telefone benutzen.
Zu beachten ist noch, dass die normalen Headsetmikros etwas leiste sind, um einen Mikrofon(vor?)verstärker wird man also nicht herum kommen. Momentan schleife ich das Sognal durch meine Soundkarte, im Endeffekt dürften die Bauteile für was eigenständiges aber auch nicht so hoch sein – am Telefon brauch man ja kein HiFi…
ATA-(in)Security: Passwortschutz eingeschalteter PCs wirkungslos
Die meisten aktuell auf dem Markt verfügbaren ATA- und Serial-ATA-Festplatten verfügen über einen 32 Byte langen Passwortschutz mit General- und Nutzerschlüssel, ohne den nicht auf die Daten der Festplatte zugegriffen werden kann.
So beschreibt die Wikipedia den Passwortschutz aktueller Festplatten. Startet man den PC muss man wärend des bootens ein Kennwort eingeben, ohne ist die Festplatte nicht ansprechbar. Einige sehen diese Funktion als Ersatz für eine Festplattenverschlüsselung: Startet man den PC neu wird die Festplatte wieder gesperrt und ist nicht zugreifbar.
Mit dieser Methode sollen Bösewichter abgewehrt werden – versucht man einen softwareseitig gesperrten PC neu zu starten um beispielsweise über eine CD oder einen USB-Stick mit Passwortknacker Zugriff zu erhalten verliert man die Festplattenberechtigung und verspielt vorerst jede Chance ins System zu kommen. Leider funktioniert dieser Schutz nur in der Theorie. Ein einfacher Versuch beweist, dass auch Personen mit nur grundlegenden PC-Kenntnissen Zugriff auf die Daten erlangen können.
Als Testmodell stand ein Desktop-PC des Typs Dell Optiplex 740 zur Verfügung. Die inerne Festplatte wurde über die korrespondierende BIOS-Funktion geschützt. In der Ausgangslage befand sich der Rechner in einem Windows-Betriebssystem und war gesperrt.
Die übliche Vorgehensweise bei einer solchen Lage wäre wohl ein Neustart mit Werkzeugen wie z.B. Kon-boot, welche jedoch an der Sperrung der Festplatte scheitern würden. Eine weitere Möglichkeit wären Cold-Boot-Attacken, welche inzwischen auch ohne Kältespray und Spezialhardware durchgeführt werden können. Diese Angriffsart wirft jedoch nur begrenzt Daten ab, lediglich gecachte Dateien können ausgelesen werden. Es gibt jedoch eine Möglichkeit die ATA-Sperre zu umgehen, die fast zu einfach ist um wahr zu sein:
Voraussetzung ist ein weiterer PC (bzw. Note-/Netbook) sowie ein (S)ATA->USB-Adapter. Öffnet man das Gehäuse, entfernt das Datenkabel der Festplatte und klemmt Diese mit Hilfe des USB-Adapters an den zusätzlichen Rechner an erhält man vollen Zugriff auf die Daten der Festplatte. Wichtig dabei ist, dass man den Ursprungs-PC nicht neu startet oder das Stromkabel der Festplatte entfernt. Mit dieser Kombination ist es ein leichtes Daten der Festplatte zu kopieren oder Kennwörter auszulesen.
Als Vorsichtsmaßnahme sollte man daher diesen Schutz immer mit einer weiteren Verschlüsselung wie z.B. Truecrypt kombinieren. In dieser Konstellation lässt sich eine weitere Schutzebene installieren, bei welcher es zwar weiterhin möglich ist per Cold-Boot-Attacke den Truecrypt-Key zu ermitteln und die verschlüsselte Festplatte über den USB-Umweg zu mounten, allerdings ist der Aufwand einen vergleichsweise kleinen Truecrypt-Key in den Gigabytes eines RAM-Dump zu finden zeitaufwendig und verdirbt Angreifern eventuell die Laune.
Erste iSysBus-Prototypen
Heute brachte der Postbote etwas ganz besonderes: Die ersten Prototypen für iSysBus-Nodes. Platinen für zwei Devnodes und zwei IO-Nodes sollen die ersten Auswüchse des CAN-basierten Bus-Systems darstellen. Inzwischen ist von jeder Sorte einer komplett aufgebaut und durchgemessen – ja, ich habe den Kampf gegen die SMD-Bauteile gewonnen. Morgen darf dann der Devnode seine ersten Lebenszeichen in Form von Debugmeldungen von sich geben.
Canon A590is – Eine Sadisten-Kamera?
Eingentlich ist die A590 ja ein feines Ding – brauchbare Bildqualität, geringer Stromverbrauch und Kompakt ist sie auch. Eine Funktion durfte ich Heute allerdings entdecken, mit der ich nicht so einverstanden bin. Ich wollte einige Fotos von Platinen aufnehmen, an denen ich gerade am basteln war. Entsprechend hatte ich ein Erdungsarmband an, die Kamera war Mangels Akkuleistung an einem Netzteil gelandet. Nunja, das Kameragehäuse hat an der Front einen Metallstreifen und in meiner Kombination – sagen wir man ist bei Berührung schlagartig wach… Ich werde heute mal mein Messgerät dran halten um zu schauen wo die Spannung da herkommt, fürs erste widme ich mich allerdings wieder dem Kapf gegen die Stechmücken.
Performancetechnischer Quantensprung
Manchmal können einem auch Azubis etwas beibringen: Ich arbeite an meinem Home-Arbeitsplatz mit 4 Monitoren welche bisher durch eine GeForce 8600 am PEG und eine 5700er im PCI-Slot versorgt wurden. Dummerweise sind die Chips sehr weit auseinander, was zur Folge hatte, dass der NVidia-Treiber im 4-Monitor-Betrieb sämtliche 3D-Funktionen der Hardware abschaltete. Ergebnis: Selbst Firefox brauchte schonmal über 10 Sekunden bis eine neue Seite auf dem Schirm gerendert war. An Videos war nicht zu denken. Damals hatte ich auf SLI gehofft, allerdings war bei meiner Recherche immer nur von SLI Frame Rendering die Rede, also dass beide GraKas sich die Arbeit teilen und nicht mehrere Monitore unterstützen. Ein Azubi erklärte mir nun, dass es wohl auch einen 4-Monitor-Modus gäbe und lieh mir eine SLI-Bridge aus seinem Besand. Was soll ich sagen? Zusammen mit einer Zweiten 8600, welche noch im Schrank lag, habe ich nun 4 Monitore mit voller 3D-Beschleunigung – selbst UT lässt sich starten (OK, leider erkennt es bei 4 Monitoren die Maus nicht).
Eine Webcam ist keine Scheibe
*Flomp* – Die Schnäppchenfalle hat zugeschlagen – Reichelt macht gerade Ausverkauf mit einer USB Motion-Webcam von Anubis/Typhoon. 180° auf der X- und 60° auf der Y-Achse sorgen mit flüssigen 30FPS bei dem von 52 auf 11EUR reduziertem Modell für einen ordentlichen Überblick. Einen Haken hat dieses Sonderangebot natürlich: Die Auflösung ist mit 640×480 Nativ nicht mehr zeitgemäß, daran kann auch das Interlacing auf 1280×960 sowie der 4x-Digitalzoom nichts ändern. Die Bildqualität ist auch daher nicht mit modernen Kameras zu vergleichen. Bei Innenaufnahmen liegt sie jedoch deutlich vor vielen Onboard- und Billigkameras, kommt Sonnenlicht ins Spiel trüben Schärfeverluste an den Ecken den Eindruck massiv. Um Verrutschen zu vermeiden befindet sich eine Gummischicht unter der Kamera.
Erster Eindruck unter Windows XP
Hauptanwendungsbereich dürfte wohl der private Videochat darstellen – hier punktet die Kamera mit ihrer automatischen Nachführung und dem integriertem Mikrofon. Die Kamera ist dank USB2.0 schnell installiert, das Mikrofon sollte mit seinem separaten 3,5er Klinkenstecker ebenfalls keine Probleme verursachen. Die Windows-Treiber lassen sich mit den üblichen Handgriffen einrichten und verlangen nach einem Neustart – in meinem Falle lief es auch ohne.
Startet man eine Videoanwendung wird automatisch ein weiteres Fenster aus seiner Schlummerposition in der Systray erweckt und bietet manuelle Bewegungsfunktionen – auch lässt sich hier die Automatik und Zoom direkt konfigurieren. Nur einen Klick weiter lassen sich neben Helligkeit, Kontrast, Sättigung, Gamma und den weiteren Standardoptionen auch manuell die Belichtungswerte, Weißabgleich und Flackerunterdrückung einstellen. Ohne Konfiguration stellt sich die Automatik in den meisten Situationen gut ein, bei Außenaufnahmen fiel die Belichtung hier jedoch etwas zu grell aus.
Die automatische Nachführung soll das Gesicht immer im Bildmittelpunkt halten – praktisch für Konferenzen. Stellt man vor der Kamera keine Laufszenen nach trifft die Software auch meistens den Kopf und beißt sich nur selten an anderen Körperteilen fest.
Stolperfalle Bewegung
Die Bewegungsfunktion der Kamera ist zwar praktisch, aber nicht immer optimal: Die Mittelstellung wird erreicht, in dem immer ein kompletter Schwenk gemacht wird, so erkennt die Kamera ihre Grenzen neu und schätzt die Mitte. Bei der manuellen Steuerung ist die X-Achse invertiert, was doch schnell verwirrt. Auch soll es nach Angaben im Netz massive Probleme unter Windows Vista und Windows 7 geben – hier scheint die Software Bewegungsbefehle etwas eigenwillig zu interpretieren. Eine letzte Warnung noch: Vorsicht im Handbuch, hier stößt man auf einige Übersetzungsfehler, also erst denken und nich 1:1 Nachklicken.
Pinguin-Ball
Für mich interessant ist natürlich der Betrieb unter Linux. Die Kamera selbst identifiziert sich als
Product: USB 2.0 PC camera
Manufacturer: SQ Tech CO., LTD.
lsusb führt sie als
ID 2770:930b NHJ, Ltd
Laut Netz steckt dahinter ein sq930x-Chip, leider bestätigt sich diese Angabe nach meinem Kampf mit der Vieldrahttechnik im inneren des Balls. Hierfür existiert zwar ein V4L-Modul, dieses ist jedoch nur auf Keneln <2.6.24 lauffähig. Für neuere ist von einer Integration in gspca die Rede, aber bisher gibt es noch keine Codes dazu.
1Wire (DS18x20) auf RS232 (EIA232)-Adapter
Heute musste nochmal eine Kupferplatte dran glauben: Das Ätzgerät durfte nochmal aus dem Schrank hervorkommen. Daran, dass die Hälfte meiner Platinen für die Tonne ist hat sich zwar nichts geändert, aber ein paar sehen brauchbar aus.
Die Erste, die nun in Betrieb geht, ist ein Adapter für DS18x20-Temperatursensoren. Keine wirkliche Neuentwicklung, das PCB soll lediglich einen Aufbau auf Steckbrett ersetzen und ergänzen, welcher schon seit Jahren in Betrieb ist. Der Aufbau ist recht einfach: Die Sensoren werden zusammen mit einem Pullup direkt an den Controller geheftet. Dazu ein MAX232 um die serielle Schnittstelle (ggf. über USB-Adapter) an den PC zu bekommen und der übliche Kram wie Quarz, Stromversorgung, …
Als Controller dient ein ATMega8 – eigentlich überdimensioniert, aber davon hab ich die Schublade voll. Es sind 6 1-Wire Busse vorbereitet, jeder drüfte mit CAT5-Kabel etwa 50m problemlos überbrücken können. Insgesamt sollten mehr als 500 Sensoren technisch kein Problem sein, mit geringeren Pullup-Wiederständen oder direkt einem aktivem Pullup sollten auch Längen von über 500m und über 1000 Sensoren machbar sein.
Die Software ist eine Adaption des Codes von Martin Thomas. Am PC wird das ganze durch ein PHP-Script geparsed und per RRDtool in die bekannten Diagramme umgewandelt.
Mein momentaner Aufbau besteht dabei aus 4 Bussen mit insgesamt 9 Sensoren.
(Hinweise: Zusätzlicher Kondensator am Eingang und Bastelei am RS232 da ich kein passendes Kabel da hatte)
Reparaturmethoden vom Fachmann
Die beste Reparaturmethode ist immernoch Gegentreten. Offenbar ist dieses Sprichwort nicht immer als Witz zu verstehen. Als ich heute meine gute, alte Dimage Z3 (Digitalkamera) zum Einsatz bringen wollte waren keine angenehmen Geräusche zu vernehmen: Blockierter Motor und später überspringende Zahnräder. Das Objektiv blieb in der maximalen Zoomstellung und ließ sich nicht verstellen, nur die Fokusierung schien zu laufen. Ein Blick durchs Internet zegte schnell: Dieses Fehlerbild ist wohl weit verbreitet. Zwar wird dort als Auslöser meist herunterfallen gennannt, was bei mir nicht vorkam, allerdings stimmte alles Andere. Bei der Problemlösung im ersten Forum konnte ich dann nur schmunzeln: Man solle die Kamera mehrmals aus 10cm Höhe auf den Tisch fallen lassen. Ist klar… Dummerweise fanden sich Tipps in der Art fast überall und meist auch mit einer Erfolgsmeldung im Anschluss. OK, wenn ich die Kamera aufschraube wäre ohnehin nichts mehr zu retten und eine neue Kamera wäre auf dauer ohnehin mal fällig, also versuchte ich die etwas ungewöhnliche Methode. Leicht umwickelt um den Lack zu schützen machte sich die Kamera auf in den Sturzflug. Was soll ich sagen? Das Objektiv bewegt sich wie neu…
Resteverwertung: Solar-Gartenlampe
Gartenlampen mit Solarzelle gibt es inzwischen bei jedem Discounter – die Qualität ist aber meist mehr als fraglich. Eine Gruppe dieser Lampen konne ich nun gebraucht zum Ausschlachten ergattern.
Ein erster Blick auf die Lampe: Solarzelle, LED und da sie bei Dunkelheit leuchten soll dürfte ein Akku drin stecken. Beim öffnen zeigt sich schnell das ehemalige Einsatzgebiet: Viel krabbelt im inneren der Lampe. Durch Druckluft vom Kriechvieh befreit gehts an die Technik: Wie bereits vermutet arbeitet die Lampe mit LEDs. Verbaut sind 2 stück, welche zur Regelung der Helligkeit getrennt angesteuert werden können. Als Akku wird ein handelsüblicher AA-Akku mit Ni-Cd-Technik verwendet, welcher mit 700mA für LED ausreichend ist. Die Hauptplatine besteht aus einem haufen Transistoren, Kondensatoren, Wiederständen, einer Schutzdiode für die Solarzelle und einem LDR. Die genaue Funktion habe ich mir nicht angesehen, aber durch die einfache Aufgabenstellung dürfte da keine große Logik zum Einsatz kommen. Die Solarzelle zeigt zu meinem Leidwesen die üblichen Spuren: Helle Flecken auf dem Panel, welche ich als eine Art Korrosion einstufen würde.
Die erste Messung der Solarzelle überrascht mich dann doch: Satte 1,8V Peak bringt das ledierte Modul im Leerlauf. Ernüchterung jedoch kurz darauf: Der Kurzschlussstrom ist mit 3mA Peak recht mager – die zum Test angeschlossene LED bleibt fürs erste dunkel.
Viel ist also nicht aus diesen Dekostücken zu gewinnen: Akku und Solarzelle einer einzelnen Lampe sind zu schwach um einen neuen, konstruktiven Nutzen zu erfüllen. Die Steuerung besteht lediglich aus Pfennigware, welche jeder Bastler vermutlich in hunderterstückzahlen in Kisten liegen hat. LDR und LEDs sind auf einzelnen Platinen und daher schnell ausgebaut – hier lohnt sich ggf mal reinzugreifen. Ich werde mir die restlichen Lampen bei Zeit mal vornehmen und schauen, ob ich doch noch etwas Leistung aus den Solarzellen bekomme. Eventuell reichts ja dann für meinen Außensensor.