Bild: http://adlersa.yotaweb.de/blog/wp-content/uploads/2008/09/image_00075-300×225.jpgAutomatisierung ist ja ein Thema, welches mich doch ziemlich interessiert – wenn man da das Angebot bekommt das Firmengelände der Palm-Gruppe in Wörth im Rahmen eines Tages der offenen Tür zu besichtigen lass ich mir das nicht zweimal anbieten. Der erste Weg nach der ca. 190-minütigen Fahrt führte vorbei an Bahn- und Schiffsbeladung über die Wasseraufbereitung zum Altpapierlager der Papierfabrik Palm (laut Flyer werden alle Papiert nur als Altpapier hergestellt), welche pro Jahr 650.000 Tonnen Wellpapenrohpapier produziert. Hier herrscht noch menschliches Treiben – Mitarbeiter verfrachten die fertig gepackten Altpapierblöcke in Pressen, welche entsprechende Haltebänder entfernt und das lose Papier der Stoffaufbereitung zuführt. Hier werden die Papiere aufgelöst und die Faserlängen getrennt – nahezu automatisch. Auf in der angrenzenden Maschienenhalle presst die mit 200m länge und 10,3m breite – und somit derzeit breiteste Anlage weltweit – aus den Fasern das fertige Papier. Auch hier nicht viel Handarbeit – die meisten anwesenden Mitarbeiter saßen versteckt in diversen Steuerzentralen, an der Maschiene selbst war kaum Jemand zu sehn. Ins Äußerste treibt es das Fertigrollenlager – hier setzen mit Vakuumarmen ausgestattete Roboter die Rollen automatisch im Gebäude an – für Menschen kein Zutritt. Auf das Verladen auf Bahn, Schiff oder LKW sowie der Weitertransport zum Formatwerk läuft automatisch. Da gings auch direkt weiter – Das Formatwerk Eurowell verarbeitet einen Teil des Rohpapiers zu Wellpappe. Auch diese Anlage stellt mit 33,5m breite einen Weltrekord auf. Zwar konnte man nur von einem Steg aus auf die Maschienen schauen, aber offenbar werden auch diese 2 durch Windows 2000 und Windows CE gesteuerte Produktionsstraßen nahezu ohne Menschliches zutun betrieben. Selbiges gilt für das angrenzende Verpackungswerk Europack: Autonome Transportwagen bringen die Wellpappe zu den einzelnen Produktionsstraßen. In der kompletten Halle konnte ich nur 2 Personen entdecken.
Ich bin erstaunt, wie weit man solche Automatisierungen treiben und halten kann – zwar bietet diese Methode hochoptimierte Abläufe, aber sowas geht meist zu lasten der Flexibilität. Auch frage ich mich, was die Verantwortlichen machen, wenn eines der Steuersysteme einen Fehler erleitet, beispielsweise eine der Rollen im Lager umfällt – Korrigierende Menschen sind offenbar sowohl personal- als auch technikmäßig eher weniger vorgesehen.