Archiv der Kategorie: Polizeistaatspläne

„Ich geh noch mal ein paar Leute ermorden“

Und mal wieder haben die GEZ-Finanzierten Sender jeden Funken Journalismus verloren und strahlen nicht wirklich durchdachte Beiträge aus. Dieses mal war der NDR mit dem Magazin „Panorama“ an der Reihe (Video zu „Morden und Foltern als Freizeitspaß – Killerspiele im Internet“ online) – und was sie sich da geleistet haben ist einfach nur zum lachen.Hier mal einige Aussagen des Beitrags:

  • Computerspieler spielen nur, um andere zu töten
  • Je mehr Blut, desto besser
  • Call of Duty ist böse, da es Nazi-Mods gibt
  • GTA ist ein Egoshooter
  • In GTA kann man Frauen vergewaltigen
  • Jeder zweite Jugendliche hat schon einmal Killerspiele gespielt

So, da muss ich dann wohl auch mal wieder meinen Senf dazu geben…

  • Computerspieler spielen nur, um andere zu töten

Siehe ältere Beiträge

  • Je mehr Blut, desto besser

Ob den Politikern mal aufgefallen ist, dass es fast keine Spiele in D gibt, in denen viel Blut fließt?

  • Call of Duty ist böse, da es Nazi-Mods gibt

Es gibt Personen, die Hilter als Hintergrundbild auf ihrem Windows-XP-Rechner haben. Sollte deswegen Windows verboten werden? Ich mein mich würde das Freuen, aber was hat das Ursprungsprodukt damit zu tun, wenn die Benutzer illegale Inhalte selber einbauen.

  • GTA ist ein Egoshooter

Jeder, der sich auch nur ein kleines Stückchen mit Computerspielen auskennt wird nach dieser Aussage lachend auf dem Boden liegen…

  • In GTA kann man Frauen vergewaltigen

Ebenfalls eine Modifikation von Usern, die nichts mit dem Originalspiel zu tun hat – schlimmer noch: In der Modifikation läuft es folgendermaßen ab: Bar -> Frau anmachen -> Verabreden -> Geschlechtsverkehr. Panorama zeigt jedoch nur letzteres und bezeichnet dies als Vergewaltigung. Ist jetzt jeder, der mit seiner Partnerin/seinem Partner schläft ein Vergewaltiger?

Schön fand ich auch folgenden Kommentar dazu: „Trotzdem hat Sex nichts in einem Computerspielverloren, das mein Kind spielt“ – Liebe Frau X: Das Spiel ist ab 16 – entweder ist ihr Kind alt genug für solche Erotikszenen, oder sie verstoßen gegen Ihre Aufsichtspflicht und die Jugendschutzbestimmungen…

  • Jeder zweite Jugendliche im Alter von 15 Jahren hat schon einmal Killerspiele gespielt

Auch hier wieder wird die Schuld an der falschen Ecke gesucht. Gewaltspiele sind in D ab 18, weniger Gewalttätige ab 16 freigegeben. Wie kann es dann sein, dass 15 Jährige die spielen? Richtig – Handel und Eltern konnten ihrer Aufsichtspflicht nicht nachkommen. Wäre es da nicht besser diese durch Aufklährung u.ä. zu unterstützen?

Und wieder die Killerspiele – oder warum Pong ein Gewaltspiel ist

Vor einer Woche war es so weit: Die Bayen haben den Antrag für das „Killerspielgesetz“ eingereicht. Was sol alles drin steht ist doch etwas seltsam – so muss man bis zu 500.000EUR strafe Zahlen, wenn man einen 15-jährigen Pong spielen lässt.

Da mir langsam die Lust vergeht mich zu wiederholen kopiere ich mal ganz dreist eine kleine Zusammenfassung aus dem Blogeintrag von Jan Schejbal – wer meine komplette Meinung zum Thema lesen will kann das im vorherigen Artikel tun.

[…]

  • Alle auch nur im Ansatz gewalttätigen Spiele werden komplett verboten, unter anderem auch Strategiespiele wie Age of Empires (es sei denn, man sieht es nicht als unmenschlich an, Menschen mit griechischem Feuer bzw. Feuerkatapulten zu verbrennen).
  • Dadurch wird die ohnehin nur spärliche Spieleindustrie in Deutschland nahezu zerstört, so z. B. auch die Vorzeigefirma CryTek (FarCry-Macher), außerdem gehen Steuereinnahmen durch Spieleverkäufe verloren und die Wirtschaft wird geschädigt.
  • Die Verfügbarkeit betroffener Spiele wird auch für Erwachsene stark reduziert, d. h. von Jugendschutz kann nicht mehr die Rede sein.

[…]

  • Medien, die bisher geprüft worden wären, sind z. T. automatisch indiziert
  • Die freiwillige Selbstkontrolle (FSK) wird den Obersten Landesjugendschutzbehörden unterstellt, somit wird quasi eine Zensurbehörde geschaffen und die FSK zu einer Marionette
  • Um Medien zu indizieren, ist nicht mehr eine 2/3-Mehrheit bei der BPjM nötig, eine einfache Mehrheit reicht
  • Die Grenzen für eine spätere Indizierung eines schon geprüften Spiels werden extrem gesenkt, Willkür und Missbrauch werden Tür und Tor geöffnet
  • Spiele, bei denen Verbrechen nicht bestraft werden, werden indiziert (Eine Indizierung von Spielen, die Verbrechen belohnen, wäre noch zumindest nachvollziehbar, aber dies ist realitätsfremd!)
  • Ein großer Teil nicht sonderlich gewalttätiger Spiele dürfte indiziert werden

[…]

IT Meets Politik

Kaum ist das Jahr der Informatik vorbei packen die Politiker wieder die Schlagstöcke aus. Bayern wettert gegen alles, was mit Gewalt in Mediien zu tun hat und Schäuble sucht jegliche Wege die um die heimischen Festplatten der Deutschen für alle Netznutzer zugreifbar zu machen. Interessanter wird es schon, wenn man die derzeitigen Beiträge mal genauer liest. So sollen die bisherigen Bußgeldrahmen des Jugendschutzgesetzes soll von 50.000 auf 500.000 Euro ausgeweitet werden. Ich dachte, dass es um Jugendschutz und nicht um eine Steigerung der Einnahmen ginge. Und wenn terroristische Details in Tagebucheinträgen, Liebesbriefen oder Steuererklärungen stecken können, kann es Schäuble zufolge keine Einschränkung durch private Bereiche geben. Also ich sehe derzeit nur einen Terroristen und der sitzt auf dem Stuhl des Bundesinnenministers. Wo sind denn hier die Verhältnismäßigkeiten? Soll ab demnächst jedes Auto mit einer Funkkamera im Kofferraum ausgestattet werden, weil dort ein extrem geringer Bruchteil der Deutschen Leichen transportiert?

Ich finde es langsam nurnoch lachhaft, wie die Politiker die Meinungsmache der Medien ausnutzen um an neue Wählerstimmen der „Generation Bild“ zu kommen. ..

Es war einmal … ein Bundestrojaner

Der Anti-Terror-Wahn zieht neue Kreise: Der Bundesgerichtshof (BGH) entscheidet heute, ob die Polizei Computer heimlich online durchsuchen darf. Für den Fall, dass von den BGH-Richtern die Zulässigkeit verneint wird, haben Koalitionspolitiker bereits angekündigt, den Richterspruch zu ignorieren und eine gesetzliche Regelung zu schaffen, diese Maßnahme als normale polizeiliche Ermittungsmethode zuzulassen. Die Behörden können mit Hilfe eines entsprechenden so genannten „Bundes-Trojaners“ den heimischen Computer sogar komplett fernsteuern: Webcam einschalten, akustische Raumüberwachung per Mikrofon, Abhören von Internet-Telefonaten, Mitlesen von Chat und Email, Live-Übertragung von Webseitenabrufen. Besonders kritisch wird die Lage, wenn die Betriebssystem- und Softwarehersteller sich vom Staat erpressen lassen und Updates für Sicherheitslücken, die für einen Bundes-Trojaner geeignet sind, absichtlich verzögern oder sogar spezielle Hinterüren für die Behörden vorsehen.

———-U P D A T E————————-

Heimliche Online-Durchsuchungen durch die Polizei sind unzulässig. Dies entschied am heutigen Montag der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe (StB 18/06).

2:0 für die Vernunft

Tjaja, die Killerspiele

Ich weiß, langsam nervt das Thema, aber da gewisse Politiker mich auch nerven hab ich wohl keine andere Wahl…

Fangen wir mal an:

Werter Herr Beckstein – seines Zeichens Innenminister im Vorstotter – uhm – zeigeland Bayern – fordert, dass ‚Killer-Spiele‘ „in der Größenordnung von Kinderpornographie eingeordnet werden, damit es spürbare Strafen gibt.“

Eine Begründung gab der 63-jährige nicht ab. Schade eigentlich. Zusammen mit Niedersachsen soll ein Gesetz gegen Herstellung, Verkauf und Kauf von „Killer-Spielen“ vorgelelegt werden.
Man würde ja z.B. „Arme ausreißen“ und „Köpfe abtrennen“ um die höchste Punktzahl zu erhalten. Vielleicht hätten sich die betroffenen Politiker mal informieren sollen – das abtrennen von Gliedmaßen zählt als Gewaltverherrlichung und ist daher bereits heute durch das europaweit fortgeschrittenste Jugendschutz-System verboten. Aber ich glaube auch dieses Thema lässt sich inzwischen zu genüge nachlesen.

Und was war in den letzten Tagen wieder los? Ein Schüler drohte im Computerspiel „Counter-Strike“ einen Amoklauf an einer Schule an – sofort ging es wieder auf die Killerspiele. Der Jugendliche hat nach ersten Medieninformationen eine Waffe aus dem Elternhaus entwendet und wollte damit am Nikolaustag in eine Schule eindringen. Da frage ich mich eins: Ohne die „Killerspiele“ wäre die Ankündigung vermutlich nicht publik geworden – die reale Waffe hätte er jedoch trotzdem erhalten können. Ohne das aufmerksame Verhalten der Gamercommunity hätten wir also Heute vermutlich um einige Schüler trauern müssen – als Dank wird man weiter gedemütigt und bekommt die Kriminalisierung angedroht.

Ich möchte an dieser Stelle einfach mal ein paar Denkanstöße geben. Teilweise sind sie zugegeben etwas übertrieben, aber wenn ihr genauer nachdenkt, werdet ihr einen Sinn erkennen. Wie immer bin ich für (vernünftige) Diskussionen in den Comments und per Mail zu haben.

= Nutzen vs. Kosten =

„Killerspiele“ sind ein großer Markt. Millionen Euro Umsatz und unzählige Arbeitsplätze hängen inzwischen von der Produktion in Deutschland ab. Dagegen steht die MÖGLICHE Beeinflussung von Jugendlichen, welche noch nicht mal wissenschaftlich belegt ist. Und selbst dann wäre es vermutlich sinnvoller dies über den Jugendschutz zu regeln, als ein vollständiges Verbot. Der deutsche Hersteller „Crytec“ hat bereits angekündigt bei weiteren Angriffen auf die Spieleindustrie seine Produktion ins Ausland zu verlegen – allein durch diese Flucht würden 130 Arbeitsplätze in Deutschland vernichtet – und das ist Realität und keine virtuelle Simulation.

= Effektive Beeinflussung? =

Oft wird erwähnt, dass alle Amokläufer „Killerspiele“ gespielt hätten. Ebenso könnte ich behaupten, dass alle Amokläufer TV-Konsumenten waren oder mal ein Fahrrad besaßen. Alles ist korrekt, allerdings wird irgendwie immer nur das erste erwähnt. Warum? Mehr als 3/4 aller Jugendlichen besitzen inzwischen einen Computer – und der Großteil wird ebenfalls Killerspiele konsumieren. Computer sind inzwischen eine beliebtere Beschäftigung als der TV-Konsum. Es ist also nur ein kleiner Prozentsatz der Spieler, welche solche Attentate verüben. Meiner Meinung nach zu klein, um eine direkte Verbindung her zu stellen. Ebenso könnte man behaupten, dass jeder Autofahrer ein Bankräuber ist, weil ja bisher nahezu jeder Bankräuber ein Auto besaß. Ich würde also alle sensationsgeilen Medienvertreter und Politiker bitten, die Relationen zu wahren.

= Gewalt vermeiden vs. Gewalt erzwingen =

Einerseits wird mit allen Mitteln versucht (virtuelle) Gewalt von den deutschen Mitbürgern fern zu halten, andererseits werden jugendliche durch den Wehrdienst zu (realer) Gewalt genötigt. Wie passt das zusammen?

= Was ist Gewalt? =

Diese Frage wird bei verschiedenen Spielen unterschiedlich bewertet. Warum? Würde jemand bei dem Brettspiel Risiko von Gewalt reden? Vermutlich nicht, obwohl es in dem Spiel laut Anleitung um das „Erobern“ von Ländern und „Vernichten“ von Gegnern geht. Ober wird es als Gewalt betrachtet, wenn man im Schach einen Bauer von Spielfeld entfernt? In (deutschen) Killerspielen werden die Gegner auch nur vom Spielfeld entfernt – nach einen Treffer verschwinden die Gegner üblicherweise vom Spielfeld – Leichen gibt es nicht (womit sich auch Kommentare zur oben Angesprochenen Leichenschändung mit Kettensägen erübrigen). Oder würden sie es als Gewalt bezeichnen, wenn sich ihre Kinder beim Völkerball/Dodgeball in der Schule gegenseitig abschießen? Nein – obwohl es das Spielprinzip sehr primitiver Killerspiele nach dem Motto „es gibt kein Ziel, töte einfach alle Gegner“ ist. Ist Boxen Gewalt? Sind Actionfilme Gewalt? Ist Politik Gewalt? Oder anders gefragt: Einige behaupten, dass Rennspiele Raser ausbilden würden – sollte dann nicht auch F1 und Ralley im TV verboten werden?

= Durchsetzbarkeit =

Würde es ein Verbot geben würde sich lediglich die Besorgung vom legalen Weg (Laden) auf den illegalen (P2P) verlagern. Die Kontrolle, welche in Läden noch zum Teil möglich ist würde komplett entfallen. Eine Kontrolle im Internet ist technisch nicht möglich und würde auch mehr Schaden als nutzen.

Was soll ich noch groß zu dem Thema sagen – ganz Deutschland meckert über die Volksverdummung – diese ist anscheinend auch schon bei der Politik angekommen, denn die meisten Behautungen über Computerspiele sind vollkommen realitätsfremd. Die Medien setzen eine Meinung in die Welt, die Politik greift sie auf – egal worum es sich handelt, Hauptsache sie bringt Wählerstimmen – für die geschädigte Minderheit interessiert sich ohnehin niemand. Sollte Politik nicht Gerecht sein?
Computerspiele sind eine ungefährliche Freizeitbeschäftigung. Man lernt neue Menschen kennen, bildet Vereine, spielt in Liegen und kann berühmt werden. Trotzdem sind sie nichts für Kinderhände – dafür sorgen die bereits existierenden Jugendschutzbestimmungen. Dies Bedarf aber auch der mithilfe der Eltern – ein Beispiel:

Vor einigen Tagen war ich an der Kasse eines Multimedialadens. Ein ca. 12-jähriger Junge versuchte ein Spiel zu kaufen, welches erst ab 16 erlaubt ist. Die Verkäufern handelte Korrekt – verlangte einen Ausweis und verweigerte am Ende den Verkauf. Nach einigen Flüchen verließ der Junge ohne Spiel den Laden. Einige Minuten später betrat der Junge mit seinem Vater den Laden. Der Vater steuerte auf die Kasse zu, drohte mit Boykott des Ladens und kaufte das Spiel für sich. Wer am Ende die Packung mit einem frechen Grinsen in Richtung Kasse aus dem Laden getragen hat muss ich wohl kaum erwähnen.

Klar, dies mag ein einzelner Extremfall sein, aber wie viele Eltern kontrollieren die Rechner ihrer Kinder auf illegale oder nicht jugendgerechte Inhalte? Zu wenige, wie sich auch am „Handy-Gewaltvideo-Skandal“ erkennen lässt. Die übliche Ausrede: Die Jugend kennt sich viel besser mit der Technik aus – man könne nicht kontrollieren. Das ist für mich fahrlässig. Es tausende Computerhändler und IT-Serviceunternehmen, welche bestimmt mit Freude den Rechner prüfen oder auch Tipps zur Absicherung geben können. Zu teuer? Ach, tausende Euro Rechner, Spiele und Handys sind kein Problem, aber 50-150EUR um die Kinder vor nicht kindgerechten Inhalten zu schützen sind zu viel. Tolle Einstellung.