Ihr kennt das sicher: Ihr habt eine Melodie im Kopf, kommt aber nicht auf den Namen des Liedes. Am Handy sind vielen vermutlich Dienste wie SoundHound oder Shazam bekannt, welche auch aus nicht wirklich gut gesummt- oder gesungenen Tonaufnahmen die passende Info heraussuchen. Allerdings hat man nun nicht immer ein Handy zu Hand und Google zu durchsuchen ist bequehmer als die Jackentaschen nach dem neuartigem Mobilfunkempfangsgerät. Ergebnis: Der Vorfahre von SoundHound, genannt Midomi, ist noch online und lässt dort auch eine Suche vom PC zu. Leider nur per Flash und nicht mit modernerem HTML5/WebRTC/Whatever-Voodoo, aber zumindest ich hab für solche Museumsseiten noch einen Chromium mit passenden Libraries im Chroot. Und jetzt die MP3 des gesuchten Liedes auf der Platte. DRM-frei versteht sich.
Schlagwort-Archive: Contentmafia
Shut up and take my money – Der nächste Versuch bei Maxdome
Seit meinem letzten Versuch eine Onlinevideothek zu nutzen ist über ein Jahr vergangen – Zeit zu schauen, ob sich etwas gebesssert hat. OK, Auslöser war eher die Tatsache, dass ich einen TV mit integriertet Maxdome-App vor der Nase hatte. Los gehts direkt auf dem TV der Marke LG – die App startet, man kann sich per E-Mail direkt registrieren und anmelden. Der relativ neue Film „Battleship“ ist für 99Cent im Angebot – fairer Preis. In den Details wird es direkt teurer: Wer den Film in HD schauen möchte wird im Angebot mit 1,99€ Zur Kasse gebeten – eine 3D-Version ist leider nicht verfügbar. Einige Tastendrücke später startet der Leihvorgang – die Internetverbindung wird getestet und ich laufe gegen die erste Wand: Ich möge doch bitte meine Daten auf der Webseite ergänzen – am PC. Da ich mir es bereits gemütlich gemacht habe muss das Tablet als PC-Ersatz herhalten. Ich werde automatisch auf die Mobil-Seite verwiesen, welche offenbar keinen Zugriff auf die eigenen Daten zulässt. Löblich: Immerhin ist der Link zur Desktop-Version direkt erreichbar. Zwar ist die Seite gespickt mit Warnungen über fehlendes Silverlight, lässt sich aber dennnoch schmerzfrei bedienen – nur finde ich auch hier kmeine Kontodaten nicht. Der Versuch über die Verfügbaren Zahlungsmodelle zu gehen landet beim Thema Einzelabruf auf der Registrierungsseite – obwohl ich angemeldet bin. Irgendwann erscheint ein Banner, dass meine Daten nicht vollständig wären – so komme ich auch ohne auffindbaren Menüpunkt an mein Ziel. Neben den Bankdaten möchte man Adresse, Geburtsdatum und Telefonnummer wissen – wofür letztere Angabe benötigt wird dürften die Betreiber wohl selbst nicht wissen. Die Bestätigung verhagelt dann die Laune: Man könne jetzt das Gratis-Angebot nutzen – die Eingegebenen Daten müssen erst manuell geprüft werden. Nicht gerade das, was man an einem ruhigen Fernsehsonntag lesen möchte. Mein Versuch einen Gutschein zu erwerben, welcher sich direkt per Paypal o.Ä. zahlen ließe breche ich schnell ab: Hier kostet der Film statt 99Cent direkt 4,50€ – nein Danke, fürs Doppelte dürfte es die ersten, Zeitlich nicht beschränkten Discs geben. Während die Desktopversion auf der Manuellen Prüfung beharrt ist die TV-App schon weiter: Bei einem weiteren Leihversuch wird mir nun Bankeinzug als Zahlungsmethode angeboten, kurz darauf startet der Film. Natürlich durchforste ich erst die Untermenüs – wait! Der Film wurde nur mit der Einstellung „DSL3000“ gestatet – bei meiner 26MBit/s-Leitung dürfte die Maximaleinstellung „DSL6000“ ja drin sein. Click. Das Intro beginnt, die Bildqualität ist besser als erwartet und die Tonqualität auf meiner Anlage einwandfrei – über das Intro komme ich jedoch nicht hinaus: Buffering. Mangeld Einstellungsmöglichkeiten für Puffer schalte ich notgedrungen auf DSL3000 zurück. Durch die Änderung beginnt der Film von vorne – immerhin darf man vorspulen. Die Tonqualität ist nicht merklich schlechter, im Bild sind bei schnellen Szenen Artefakte zu erkennen, jedoch ist es im Allgemeinen durchaus brauchbar. Der Rest des Films läuft ohne Zucken durch, die Rechnung landete im Posteingang.
Sieht man davon ab, dass durch Silverlight der Service weiterhin alles andere als Flexibel ist und die Auswahl sehr eingeschränkt ist kann man den Dienst inzwischen immerhin auf neueren Fernsehern dazu verwenden ab und an einen neueren Film zu leihen – für mich aber erst mal nur wenn diese im Angebot sind.
Liebe Filmindustrie… über Kino.to, KinoX und die Laune eines Verbrauchers
Eigentlich wollte ich zu dem Thema nichts schreiben, aber langsam geht mir die Contentmafia wieder gewaltig auf den Senkel. Wie sicherlich jeder mitbekommen hat, wurde das „Filmportal“ kino.to vor einiger Zeit geschlossen. Sicher nicht unbegründet, aber IMO nicht der richtige Weg. Die Querelen, dass die bösen Raubkopierer ja Umsatzverluste auslösen um in der nächsten Studie dann doch wieder als überdurchschnittliche Kinogänger dar zu stehen mögen ja den Klagegeistern Spaß machen, selbst bieten sie den Nutzern jedoch wenig Alternativen. Statt sich erfolglos mit Listen von – meist qualitativ fraglichen – Filmkopien rumzuschlagen, wäre es doch sicher sinnvoller, wenn die Industrie lieber mal die Hand aus dem Raubkopiersumpf ziehen und einen Deckel draufsetzen würde. Bei der Musik hat es doch auch funktioniert: Angebote wie Musicload, Amazon MP3 und dieser faulende Apfel erfreuen sich immer mehr Beliebtheit und viele „Raubmordkopierer“ machen davon Gebrauch – warum auch nicht, die Preise sind inzwischen einigermaßen annehmbar, die Qualität besser als in den meisten Onlinequellen und seit der DRM-Befreiung ist auch der Nutzungskomfort gegeben. Wie sieht es bei den Filmen aus? Ich habe ein paar Titel aus meiner DVD/VHS-Sammlung sowie ein paar IMDB-Schnellschüssen bei den üblichen Portalen rausgesucht. Zuerst ein kurzer Blick auf die Portale:
Maxdome
Maxdome zählt – nicht zuletzt durch seine TV-Präsenz – zu den bekanntesten Anbietern. Die Seite ist zwar sehr stark mit Inhalten durchsetzt, lässt sich aber trotzdem recht gut bedienen. Negativ fällt vor allem die Suche auf: Unzusammenhängende Ergebnisse, nur wenige Filterfunktionen – hier sollte dringend nachgebessert werden. Zum Abspielen wird Silverlight benötigt, die Systemvoraussetzungen sprechen nur Windows-Systeme an. In einem kurzen Test bestätigte sich die Angabe der Maxdome-FAQ, dass Linux/Moonlight nicht funktioniert. Kurioses am Rande: Zwar gibt es einen Link zum Löschen des Accounts, jedoch führt dieser ins Leere.
Videoload
Die Telekom hat unter dem Namen Videoload ein Pendant zum bekannten Musicload am Start. Aufgeräumte Seite, funktional und schlicht. Zum Abspielen wird laut FAQ ebenfalls Silverlight eingesetzt, hier werden Windows und Mac als mögliche Systeme genannt. Die restlichen Angaben wollen dabei nicht so recht passen: Das Testvideo startet selbst unter Windows nicht und Browserunabhängig dürfte beispielsweise mit Opera wegen unvollständiger Silverlight-Kompatibilität schwer werden.
Kino.to & Co
Die Onlineportale haben meist eine funktionale Suche, wer etwas anschauen will, hat jedoch die Qual der Wahl: Viele Mirror-Server mit unterschiedlichen Techniken und vor allem Risiken warten auf Nutzer. Wer sich mit der Technik jedoch auskennt oder einmal gelernt hat auf was zu Achten ist kann die Filme auf nahezu jedem Gerät zum Laufen bringen.
Verfügbarkeit und Preise
Filme: | Maxdome | Videoload | KinoX.to | Handel |
23 | Nicht auffindbar | Nicht auffindbar | Nicht auffindbar | 8EUR |
Hackers | Nicht verfügbar | Nicht auffindbar | Verfügbar (de,en) | 13EUR |
Start Up / Antitrust | Leihbar, SD, 2,99€ | Leihbar, SD, 2,99€ | Verfügbar (en) | 25EUR |
Stargate | Nicht auffindbar | Nicht auffindbar | Verfügbar (de,en) | 7EUR |
Wargames | Nicht auffindbar | Leihbar, SD, 1,99€ | Verfügbar (en) | 8EUR |
Tron | Nicht auffindbar | Leihbar, SD, 2,99€ | Verfügbar (de,en) | 8EUR |
Herr der Ringe 2Türme | Leihbar, SD, 2,99€ | Leihbar, SD, 2,99€ | Verfügbar (de,en) | 15EUR |
Waterworld | Nicht verfügbar | Nicht auffindbar | Verfügbar (en) | 6EUR |
Indiana Jones Kreuzzug | Nicht auffindbar | Nicht auffindbar | Verfügbar | 10EUR |
Running Man | Nicht auffindbar | Nicht auffindbar | Verfügbar (en) | 9EUR |
Matrix 1 | Leihbar, SD, 2,99€ | Leihbar, SD, 2,99€ | Verfügbar (de,en) | 6EUR |
Harry Potter Letzter 1 | Leihbar, HD, 3,99€ | Leihbar, SD, 4,99€ | Verfügbar (de,en) | 9EUR |
Harry Potter Letzter 2 | Nur Preview, gratis | Nicht auffindbar | Verfügbar | Nicht verfügbar |
Der Zoowärter | Nur Preview, gratis | Nicht auffindbar | Verfügbar | Nicht verfügbar |
Fazit
An dieser Stelle sieht man das eigentliche Dilemma: Die Onlinevideotheken können nur wenige Filme anbieten, die Preise sind dabei – nach meinem Geschmack – viel zu hoch. Als Beispiel sei hier der vorletzte Harry Potter genannt: Würde ich diesen bei Videoload 2x anschauen hätte ich bereits den Preis der DVD zusammen – diese bietet jedoch viel mehr Funktionen wie z.B. andere Sprachen oder Bonusmaterial. Dies wird auch Filmfreunden fehlen, denn einige schwören auf Originalton, dieser ist jedoch online über offizielle Wege nicht zu bekommen. Ein weiterer Knackpunkt sind die Zeiten bis zur Verfügbarkeit: Da die Releases an DVD-Veröffentlichungen gekoppelt sind, können die Portale Nutzer in Gebieten mit dünn gesäter Kinodichte nicht versorgen.
Also mein unentgeltlicher Hinweis: Mehr Inhalt, weniger Wartezeit, kein DRM – wobei ich wohl weiterhin auf meine 2EUR-Gebraucht-DVDs/BDs warten werde…
Paintball-Verbot und 3-Strikes beschlossen
Die Politiker machen mit sinnbefreiten GAGA, GOGO und TRALAFITTI weiter: Bereits gestern wurde die bereits erwartete Verschärfung des Waffenrechts beschlossen. Neben der stärkeren Kortrolle von Waffeninhabern fallen nach dem geplanten Gesetz nun Paintball und ähnliche Spiele unter die Regelung, dass „Spiele, bei denen die Tötung des Gegners simuliert wird“ in Zukunft mit Bußgeldern geahndet werden sollen. Schade, zu Wasserpistolen oder gar der Bundeswehr scheinen keine Regelungen geplant zu sein, obwohl beide wohl schlimmer für die Gesellschaft sind: Die Bundeswehr hat echte Waffen und Wasserpistolen werden im Gegensatz zu Paintball-Markern, welche wie auch die Wasserbistolen bei Beschuss üblicherweise nicht zu (ernsthaften) Verletzungen führen, ohne Altersbeschränkung weitergegeben.
Edit: Der Rackblogger bringts auch schön auf den Punkt:
Paintball/Gotcha soll verboten werden, weil es “Kampfhandlungen simuliert”. 14-Jährige dürfen aber weiterhin in Schützenvereinen herumknallen…
Schlimmer trifft es wohl unsere fanzösischen MitEUler: Wohl auch dank der tatkräftigen Lobbyarbeit gewisser Politikerfrauen wurde dort mit 93%iger Mehrheit das umstrittene 3-Strikes-Prinzip verabschiedet. Wer (in Augen der Contentindustrie) illegal Daten tauscht wird nach 3 Verwarnbriefen für bis zu 3 Jahre vom Internet getrennt. An dem Gesetz, welches bei DVD-Verleih eine Handamputation vorsieht wird vermutlich noch gearbeitet.
Hurra, Hurra, Zensursula ist wieder da…
0:1 für Zensursula. Einige große Provider haben nun den deutschen Zensurvertrag unterschieben. Damit ist es nun dem BKA möglich nach Lust und Laune Webseiten für deutsche Kunden zu sperren – naja, ok, selbst meine Schwester würde diese Sperre umgehen können.
Telekom, Vodafone, HanseNet (Alice), Kabel Deutschland und O2 nennen sich die Provider, welche ohne Rechtsgrundlage diese Internetzensur fortan durchführen werden. United Internet (1&1), Versatel und Freenet lehnten ab und erhielen gleich eins mit der Kinderporno-Keule.
Als erste Reaktion hat der FoeBud einen freien DNS-Server eingerichtet, welcher die Filterlisten nicht umsetzt. Ich möchte auch nochmal drauf hinweisen, dass es sehr viele DNS-Server gibt, welche nicht den betroffenen ISP gehören.
Die Diskussion, dass diese ganze Maßnahme im Bezug auf die Bekämpfung von Kinderpornografie einem wegschauen gleicht und selbst Missbrauchsopfer das Vorhaben stark kritisieren dürfte schon genug durch die Presse gegangen sein, daher schließe ich mich dem einfach an und oute mich selbst als
juristisch ohne Sinn und Verstand und moralisch verkommen
Und bitte denkt dran: Wenn euch Jemand nach dem Weg zur Bank fragt antwortet nicht – ihr könntet Beihilfe leisten, wie die Jungs von PirateBay (laut Tagesschau die Lobby der Piratenpartei), die je 1 Jahr Gefängnis und ein paar Millionen zahlen sollen.
Musicload mit Verkaufsallergie
Musicload stand das die letzten Jahre bei mir für die Verkörperung des DRM-Fehlschlags. Vor Jahren hatte ich das letzte mal mit dieser Firma zu tun – das Lied ließ sich 2x anhören, danach war die Lizenz plötzlich ungültig. Tja, inzwischen hat sich einiges getan – die Musik ist jetzt DRM-Frei, zumindest tönt so die Werbeindustrie. Da ich ohnehin ein paar Lieder habe, welche ich zwar gerne hätte, die CDs sich aber nicht lohnen, bekommen die Damen und Herren ihre zweite Chance.
Runde 1: Wer kennt was
In der ersten Runde geht es erst mal darum die Lieder zu finden. Die langen Ladezeiten sind dabei sicher keine Hilfe, nachdem ich allerdings die erweiterte Suchfunktion gesichtet habe lässt sich meine Liste schnell durcharbeiten. Am Ende zeigt sich ein gutes Ergebnis: Von 12 Liedern konnte ich 9 ausfindig machen. Die Preise sind nicht ohne – zwischen 1EUR und 1,50EUR möchte der rosa Riese für die MP3s sehen – für wenig mehr sind meist die CDs gebraucht zu bekommen. Aber OK, dafür fällt das Porto weg, also auf in die nächste Runde…
Runde 2: Mein Geld ist nicht gut genug
Auf zur Kasse und gekauft – „Nur noch Bezahlverfahren auswählen, downloaden, fertig!“ uhm naja, fast. Wo andere Shops mit „normalen“ Zahlungsmethoden glänzen kommt man bei Musicload nur mit neumodigem Zeugs weiter. Prämienkonten, Telefonrechnung, Kreditkarte – viele Methoden mit denen ich nicht viel dienen kann. Eine simple Rechnung ist wohl zu viel verlangt. Zwischendrin sichte ich etwas, dass sich nach Paypal-Konkurrenz anhört – vielleicht geht das ja.
Runde 2a: Jetzt mit mehr Komfort
Der Bezahldienst Click&Buy begrüßt mich direkt mit dem Anmeldeformular. Neben der erwarteten Kreditkarte gibts für mich 2 interessante Verfahren: Lastschrift oder die Komfortanmeldung für VR-Kunden. Da ich auch irgendwo ein VR-Konto habe mal spaßeshalber das angeklickt. Nach Eingabe der ersten Daten dann die Killer-Frage: Bitte geben sie Kontonummer und PIN ein. Ja ne, ist klar… Da bringt man jahrelang den Kunden bei sie sollen ihre Zugangsdaten nur auf der Bankwebseite einhämmern und nun machen die Banken selbst bei solchem blödsinn mit – ich allerdings nicht, also zurück zum Anfang.
Runde 2b: Für die schnelle Nummer zwischendurch
Formular Nummer 2 – normales Homebanking. Adresse, Bankdaten, etc. Telefon und Handynummer sind optional – schön. Ein klick auf Weiter: „Bitte geben sie ihre Mobilfunknummer ein“. Gnah. Prüfungs-SMS. Ich hasst solchen blödsinn. Genervt bekommt das Formular die Festnetznummer meiner SPAM-Mailbox serviert. Akzeptiert wird sie, eine SMS kommt an dem Anschluss allerdings nicht an. Scheint, als ob ich auch hier so schnell mein Geld nicht loswerde. Aber noch einen letzten Versuch: Ein altes Handy (bzw. dessen Überreste) aus dem Schrank gekramt und irgendwie mit Strom versorgt. Glück gehabt: Die Karte ist noch aktiv. Nun gibts auch den Zahlencode und die Anmeldung lässt sich abschließen. Achso, die AGB ist natürlich ein Blick wert – vorallem die Aussage, dass nach einem Jahr Inaktivität Bearbeitungsgebühren entstehen, also Kündigen nicht vergessen.
Runde 3: Zu kurz oder zu lang?
Zurück bei Musicload. Auch hier wird mir nun meine Adresse entlockt. Es folgt der Hinweis auf die Validierungsmail. Also wie immer: Alt+Tab ind Mailprogramm, Mail geöff… uhm… OK… nichts da… Immer noch nicht… Ein blick auf die Serverkonsole – weit und breit nichts von deren Server zu erblicken. Minuten später trifft die Bestätigungsmail ein – verschicken die ihre Mails per DHL? Den Link der Mail angeklickt. Zum Abschluss soll ich meinen Benutzernamen und das Kennwort nochmal eingeben. Benutzername OK, und das ca. 40-Zeichen-Kennwort habe ich auch noch im Texteditor parat, also nochmal kopiert und eingefügt.
Die Anmeldung schlug fehl. Bitte überprüfen Sie Ihre Eingaben.
Uhm bitte?! Ich hab die Daten Kopiert – da gibts nichts zu prüfen. Leider aber nichts neues. Oder doch? Beim zweiten Blick sehe ich eine Passwortbeschränkung – 15 Zeichen maximum. Gehts noch? Muss man solche Zugänge jetzt schon künstlich unsicher machen? Bei meinem letzten Einkauf bei EMP hatte ich ein ähnliches Problem: Hier wurde das Kennwort durch ein Zeichenlimit bei der Anmeldung korrigiert, das Password in der unlimitierten Loginbox konnte entsprechend nicht passen. Der Versender hats nach meiner Nachfrage schnell geändert und hat nun keine maximale Länge mehr ++. Bei Musicload sieht es ähnlich aus: Das Registrierungsformular hat ein Zeichenlimit bei 15, der Rest wurde also abgeschnitten. Gebe ich die ersten 15 Zeichen jedoch beim Login ein hilft das in diesem Fall leider auch nichts. Aber Hilfe ist schon in Sicht – der „Passwort vergessen“-Link ist ja so plakativ angebracht. Ich erhalte einen Code – mit diesem und dem Link in der Mail könnte ich ein neues Passwort setzen, der Code wäre eine Stunde gültig. Die Stunde ist nun vorbei, von der Mail habe ich aber noch nichts gesichtet. Entsprechend lautete auch meine Mail, die kurz darauf an den Kundenservice ging.
Runde 4: Ein neuer Anfang
Es wurde Morgen, es wurde Abend, es wurde ein neuer Anlauf. Eine Antwort vom Kundenservice hatte ich wie erwartet nicht erhalten, da allerdings das Fenster mit dem missglücktem Login noch offen war spaßeshalber die Daten nochmal reinkopiert – „Vielen Dank für ihre Registrierung“ – OK?!… Nach einem Klick auf Weiter lande ich auf einer Infoseite der T-Online. Ich solle doch bitte mein Javascript einschalten. Nun gut, wenns denn sein muss. Ergebnis ist das Click&Buy-Anmeldeformular. Bestellnummer und Preis stimmt, mein Konto wird auch angedeutet, hört sich ja fast brauchbar an, also weiter. Zurück bei Musicload sehe ich nun meine „Einkäufe der letzten 12 Monate“. Nach der Dropdown-Box zu Urteilen geht deren Archiv bis 2003 zurück, Datensammeln in perfektion – was hätte man bei der Telekom auch sonst erwartet?
Runde 5: Und es lädt doch
In der liste finden sich die gekaufen MP3s. Zwischen 256 und 320kbit/s sorgen immerhin für brauchbare Qualität. Insgesamt 4 Downloads sind erlaubt, zudem „unbegrenzt kopieren, unbegrenzt brennen, unbegrenzt abspielen“. Der Download der ersten Datei läuft mit ca. 100KB/s zwar langsamer als möglich, läuft sonst allerdings stabil. Schnell in den Musikplayer: DRM-Frei passt schon mal, irgendwie kommen mir das ganze Lied zwar irgendwie zu grell vor, allerdings habe ich eben auch an meiner Anlage gebastelt und kann daher nicht vergleichen. Die Metatags sind korrekt (Interpret,Titel,Album,Spur,Jahr,Genre,Musiklabel), als Kommentar ist eine ID von Musicload hinterlegt. Die Bitrate des Shops ist sogar höher als angegeben. Auch bei den folgenden Liedern bleibt ein Großteil meiner Internetverbindung ungenutzt, was bei Dateigrößen von bis zu 20MB schon stören kann. Immerhin können mehrere Lieder gleichzeitig geladen werden, was einen gewissen Ausgleich schafft.
Ergebnis – Technisches K.O.
Es ist nicht alles Gold, was in gelb auf orange glänzt. Vor allem die technischen Schwierigkeiten, mangelndes Sicherheitsbewusstsein und die fehlenden Zahlungsmethoden sorgen dafür, dass ich beim nächsten Einkauf wohl wieder länger nachdenken muss. Dagegen steht die große Auswahl und ständige Verfügbarkeit. Gegenüber den Anfängen ist jedoch kein Vergleich mehr zu machen – hier ist das aktuelle Musicload wesentlich weiter entwickelt. Auch, wenn ich lieber etwas physikalisches in den Händen halte bleibt Musicload fürs erste in meiner Linkliste.
Was mich noch abschließend würde wäre ein Vergleich von Dateien. Sollte jemand ebenfalls in letzter Zeit MP3s aus dem Rock-Bereich bei Musicload erworben haben würde ich mich über eine kleine Notiz freuen. Sollten wir die selben Lieder haben könnte man so die IDs genauer analysieren und ggf. versteckte (personalisierte) Wasserzeichen aufdecken.
Music Industry Fail
Bild: http://adlersa.yotaweb.de/blog/wp-content/uploads/2009/02/bildschirmfoto-150×150.pngTja, dass die Musikindustrie bei Vertriebsmethoden häufiger ihre Unfähigkeit unter Beweis stellen ist nix neues, die Ideenlosigkeit bei der Kreation neuer Songs führte mir das momentan medial gehypte und imo misslungene Cover von Subway to Sallys „Eisblumen“ heute auch nochmal zu Augen und Ohren. Nun gesellt sich noch die technische Inkompetenz außerhalb der Silberscheiben hinzu – zu dem Bild kann ich nur eins sagen: RTFM…
Die Contentindustie schlägt zurück
Die nächste Abmahnflut kann kommen: Während die ersten Staatsanwaltschaften sich weigern die Strafanzeigen der Musikindustrie zu bearbeiten haben sich diese inzwischen eine passende Hintertür geschaffen. Im Rahmen des „Gesetz zur Verbesserung der Durchsetzung von Rechten des geistigen Eigentums“ dürfen die Abmahner seit erstem September bei „gewerblichen“ Rechtsverletzungen über einen simplen Richtervorbehalt Zugriff auf die Verbindungsdaten der ISPs nehmen. Die ersten Richtersprüche sind nun gefallen: Selbst ein einzelnes Album wird bereits als gewerbliches Raubkopieren angesehen. Jetzt brauchen die nurnoch ne Richter-API um ihre Geldeintreibungen Rechtssicherungen durchzusetzen. Wer brauch schon Augenmaß wenn man Geld verdienen kann.
HP: Druckerfunktionen wegen Urheberrechtsabgabe kastriert
Die PSC-Serie von HP hat schon so seine Vorteile – Man kann Drucken, Scannen und Kopieren, alles in einem Gerät. Damit ist jetzt zum Teil Schluss: Seit einiger Zeit kassiert die Contentmafia pro Gerät 102 Euro Urheberrechtsabgabe – man kann mit einem solchen Kopierer schließlich eine (Raub?)Kopie anfertigen! HP hat jetzt nach einem Bericht von Golem reagiert und bei allen Geräten unter 200EUR die deutsche Firmware kastriert – statt unabhängigem Kopieren stößt der „Copy“-Knopf nun einen Scan- und einen Druckvorgang an, womit ein Kopieren ohne laufenden PC (der ca. 50 EUR Abgabe kostet) nicht mehr möglich ist. Das ist offenbar kein Kopieren mehr, daher fallen „nur noch“ 5 Euronen Gebühren an. Lexmark scheint diese Modifikation ebenfalls zu nutzen.
Film: Insecurity
Oha, was für ein Link findet sich da in den Weiten der HAK.5-Foren. Ein Independendfilm über Hacker unter CC-Lizenz. Mehr als genug Gründe für mich mal in der Insecurity getaufte Werk rein zu schauen. Was die Australische Crew hier in 4 Tagen (/Nächten) und 250$ auf die Beine gestellt hat kann sich wirklich sehen lassen – zwar gibt es nur wenige Drehorte und lange Dialoge, aber im Gegensatz zu den meisten „Hacker“-Filmen sind die gezeigten Techniken und Tools nicht in der Fantasie eines Drehbuchautors entstanden. Ich für meinen Fall habe die DVD jetzt hier liegen (ja, liebe Contentindustrie, obwohls das auch gratis gibt).