Eigenlich bin ich ja Verfechter papierloser Abläufe, leider sind viele Behörden damit nicht einverstanden oder schreiben sinnloserweise selbstgestrickte Vorgaben statt offener Standards vor. Zum Glück stehen hier noch ein paar Drucker aus den 80ern und 90ern rum, die nicht nach 10 Seiten das Zeitliche segnen. Also: Drucker raus, Papier rein. Error. Bei der Installation des Druckers auf meinen PCs – genauer der Suche nach möglichen Treibern – meldete CUPS teilweise folgende, sehr aussagekräftige, Fehlermeldung:
Unable to get list of printer drivers: Success
Auffällig dabei: Ein Perl-Script bezüglich Foomatic belagert zuvor einen CPU-Kern. Auch konnte ich bei einem System beobachten, dass der Fehler erst nach Installation zusätzlicher Treiber (foomatic-db & Co) auftrat, mit „leerer“ Treiber-Liste jedoch nicht. Der Fehler ist konstant, also sowohl in der Desktop-GUI als auch im CUPS-Webinterface reproduzierbar.
tl;dr: Don’t do gutenprint…
Schauen wir mal genauer auf den 100%-Prozess: Dieser wird vom Nutzer „daemon“ gestartet und hat kein nice-Level. Der genaue Aufruf lautet
/usr/bin/perl /usr/lib/cups/driver/foomatic list
Das Script selbst lässt sich auch auf der Konsole manuell starten. „list“ gibt hierbei nicht wirklich etwas – auch nach mehreren Minuten keine Ausgabe. „help“ am Ende zeigt die möglichen Optionen:
foomatic -A
foomatic -P
foomatic -p [-d ] [-w]
foomatic list
foomatic cat [-w]
foomatic -h
-A : show all Printer ID’s and compatible drivers
-P : show all Printer ID’s whose names and model
matched by the RE. For example:
-P HP will match all names with HP in them
-p : Printer ID
-d : Driver name
If the driver is not specified then the default driver
for the is used.
list : List all possible PPDs in the format needed by the
cups-driverd
cat : Generate PPD file appropriate to the .
Available CUPS PPD URIs are listed by
„foomatic list“.
-w : Generate PPD which is compatible with the CUPS PostScript
driver for Windows (GUI strings are limited to 39
characters).
-h : show help information
Leider scheint es – jedenfalls laut Hilfe – keinen verbose- oder debug-Modus zu geben. Strace to the rescue. Zu sehen nicht viel – die Treiber-Dateien werden nacheinander geladen, die letzten Zeilen lauten:
stat(„/usr/share/foomatic/db/source/driver/xes.xml“, {st_mode=S_IFREG|0644, st_size=522, …}) = 0
stat(„/usr/share/foomatic/db/source/driver/xes.xml“, {st_mode=S_IFREG|0644, st_size=522, …}) = 0
stat(„/usr/share/foomatic/db/source/driver/xes.xml“, {st_mode=S_IFREG|0644, st_size=522, …}) = 0
open(„/usr/share/foomatic/db/source/driver/xes.xml“, O_RDONLY) = 3
lseek(3, 0, SEEK_CUR) = 0
read(3, „\n
Dummerweise ist „xes.xml“ auch die alphabetisch letzte Datei, also eher kein Fehler darin zu vermuten. Narf. Nunja – räumen wir mal auf. Unter /usr/share/foomatic/db/source müssen die Dateien unter PPD, driver, opt und printer weichen. Success. Kind of. Der Foomatic-Prozess endet ohne Fehler, also muss einer der Treiber der Übeltäter sein. Als erstes wandert opt wieder zurück, hier ist nicht viel drin. Noch alles OK. Auch das zurückkopieren von PPD zeigt keine Änderung. Printer klingt interessanter, daher spiele ich hier jede Datei einzel zurück:
for i in * ;do mv $i ../printer && echo $i && (/usr/bin/perl /usr/lib/cups/driver/foomatic list || exit) ; done
Dauert zu lange – ich entscheide mich nur die XML-Dateien der für mich interessanten Hersteller zu nutzen. Läuft noch. Es folgt Drivers. Weniger dateien, trotzdem manuell. Erster Kandidat: necp6 – ein Treiber für meinen Nadeldrucker. Passt – foomatic list liefert nun eine Liste aller NEC-Nadeldrucker. Fehlt noch mein Laser. Da Gutenprint schnell sein soll kopiere ich deren XMLs – nichts geht mehr. Hört sich nach Verursacher an – kopieren wir alles außer Gutenprint: Passt. Auch in CUPS lässt sich nun der Drucker anlegen. Fehler Gefunden würde ich sagen…