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eBay bastelt weiter am Untergang

eBay hat sich einen neuen Weg einfallen lassen, um an zusätzliche Daten zu kommen: Wer ab Mai z.B. mit negativen Bewertungen, zu hohen Portogebühren oder Ähnlichem auffällt kann dazu gezwungen werden seine eBay-technische Finanzabwicklung über PayPal abzuwickeln. Auch von Limitierung oder Sperrung der Verkaufsfunktion oder einer Rückstufung bei Suchergebnissen wird gesprochen.

Scheint so, als ob viele Verkäufer demnächst ihre Geldgeschäfte gegenüber eBay aufdecken müssen und Käufer länger nach günstigen Angeboten graben müssen.

Achso… Nicht zu vergessen – Solche Informationen sind bei eBay auch nicht umsonst und müssen mit Daten bezahlt werden:

eBay wertet Ihre Reaktion auf diesen Newsletter pseudonymisiert auf der
Basis Ihres Mitgliedsnamens aus. So kann eBay Ihnen in Zukunft stärker
auf Ihre Interessen zugeschnittene Newsletter zusenden. Wenn Sie dies nicht
wünschen, bestellen Sie den Newsletter bitte wie oben beschrieben ab.

Also, liebe eBay-Sammler: Die Reaktion für meine Nutzer-ID lautet: Nicht begeistert

Sprechende Steckdosen

„Der Telebildschirm war Gestern“ – so könnte der Werbeslogan für die neuen Stromzähler der EnBW lauten. Interessante Absätze finden sich in diesem Artikel:

„[…]man beispielsweise beim Verlassen der Wohnung automatisch informiert wird, wenn bestimmte Verbraucher wie etwa der Elektroherd noch eingeschaltet sind.“

„Der Zähler meldet den aktuellen Verbrauch über einen bestehenden Breitband-Internetanschluss an den Stromlieferanten“

„Für die fernere Zukunft strebt die EnBW an, mit Haustechnikherstellern wie Miele oder Bauknecht zu kooperieren, damit sich energieintensive Hausgeräte fernsteuern lassen. So soll der Kunde beispielsweise sein Brot nachts zu einem günstigeren Niedrigtarif backen.“

Ich weiß ja nicht, aber ich finds nicht so lustig, wenn mein Stromzähler im 15-Minuten-Takt irgendwelche (später verschlüsselte) Daten durch die Gegend sendet. Sind die Stromerzeuger eigentlich schon bei Payback? Achja, und einen monatlichen Betrag sowie Einrichtungsgebühr soll man für diese Totalüberwachung der Elektroleitung natürlich auch noch zahlen.

Die Nachteile zu kleiner Elektronik

USB-Sticks sind schon praktisch – auf engstem Raum lassen sich dutzende Gigabyte Daten quetschen. So manch einer kommt dann auf die Idee wichtige Daten auf solche Medien auszulagern. Festplatten gehen ja häufiger kaputt und auf 4 dieser Sticks verteilt sollte ja eigentlich nicht passieren – eigentlich. Nach Murphys Gesetz sind nämlich dann, wenn man dringend an die Daten muss alle Sticks unauffindbar. Naja, nachdem ich jetzt 3 Tage sämtliche Räume zerlegt habe fanden sich soeben alle 4 Sticks in einer Sortierbox. Ich denke, dass ich mir mal Gedanken um räumliche Verteilung machen sollte :/.

Schäubles Fingerabdruck in der Datenschleuder

Das man Fingerabdrücke leicht fälschen kann hat der CCC ja bereits bewiesen, nun setzen sie im Kampf gegen Fingerabrücke in sicherheitskritischen Bereichen noch einen drauf: In der aktuellen Ausgabe der Datenschleuder finden sich Schäubles Fingerabdruck! Und das nicht nur auf Papier – eine fertige Atrappe liegt der Ausgabe bei. „Wir empfehlen, die Abdrücke bei erkennungsdienstlichen Behandlungen, bei der Einreise in die USA, bei der Zwischenlandung in Heathrow, aber auch im örtlichen Supermarkt und – prophylaktisch – beim Berühren möglichst vieler Glasflächen zu benutzen“ so CCC-Sprecher Engling

Was gibts? Nachrichtenkommentare 27.02.2008

  • Blackout in Florida
    Licht aus in Florida – einige Reaktoren eines Atomkraftwerks haben sich sicherheitshalber abgeschaltet – perfekter Punkt um Panik zu verbreiten: RWE-Chef Jürgen Großmann kündigt direkt mal mehrtägige Stromausfälle für den Sommer an – Wartungsarbeiten an einem Kraftwerk würden die Netzsicherheit gefährden. War da nicht was mit n+1-Pflicht?
  • Deutschland gegen Geldwäsche
    Die Regierung hat einen neuen Sandkasten gefunden: Man möchte das Geldwäschegesetz der EU nun umsetzen – und das wie immer größer, besser und härter als die EU-Richtlinie verlangt. Wird dann bestimmt mit der neuen Bevölkerungsdatenbank gekoppelt.
  • Urteil zu Onlinedurchsuchungen
    Heute ist es dann soweit: Das Bundesverfassungsgericht wird im Krieg der Lager ein Urteil fällen.Wer nicht weiß, was ein Bundestrojaner ist wird bei der Tagesschau fündig – ach nein, das ist wohl eher ein Werbeflyer aus dem BKA. Das Ergebnis lässt sich dann in den Nachrichten bewundern, weitere interessante Gesichtspunkte dürfte die heutige Sendung des Chaosradio über Computerverwanzung zeigen.

Nr. 5 lebt – Die zentrale Bürger-Datenbank ist in Planung

Eine Datenbank mit 82 Millionen Datensätzen. Hinter jeder ID finden sich Daten zu einem deutschen Einwohner. Geburtstag, Anschrift, E-Mail-Adresse, Hochzeitstag, Verwandte, Informationen zum Wahlrecht, Waffenscheine, Geschlecht, Religionszugehörigkeit, Familienstand, Steuer-ID – insgesamt 60 Datensätze sieht der letzte Vorschlag des Innenministeriums vor. Weitere Informationen wie z.B. Bewegungsprofile der Maut-Stellen, Biometrische Daten aus Pässen, etc sind technisch natürlich leicht zu ergänzen. Ein „effizienter und wirtschaftlicher Vollzug“, wie die Regierung auf Anfrage der FDP vermeldet. Aber auch der Zugriff soll neu geregelt werden: Neben einer erheblichen „Ausweitung der Zugriffsmöglichkeit für Geheimdienste und Verfassungsschutz“ sollen auch Unternehmen und Gruppen, welche „berechtige Forderungen“ vorbringen können, Zugriff auf die Daten erhalten. GEZ und Inkassounternehmen wirds freuen. Derzeit sind es lediglich Vorschläge, aber bei dem aktuell herrschenden Überwachungswahn der Diktatoren frei gewählten Politiker ist da mit wenig Gegenwind zu rechnen.

Und wöchentlich grüßen die Briten

OK, jetzt ist Schluss mit Lustig! Jetzt kopieren schon deutsche Minister einfach hier die Briten – unerhört. Da verliert Ministerin Zypries 2 Laptops! Und das ganz ohne brisante Daten! Das können die Briten so nicht auf sich sitzen lassen, also muss eine neue Idee her: Statt Laptops und CDs macht man das ganze etwas Handlicher: USB-Sticks lassen sich viel leichter verlieren. Dann tauscht man noch den Content aus und *bing*: Dem afghanischen Geheimdienst ist ein USB-Stick in die Hände gefallen, der eine brisante Operation der Briten aufdeckt. Ha – fast nichts identisch mit den Deutschen! Geschafft! Und um Zählmeister Laxu nochmal zu Wort kommen zu lassen:

11 CDs und ein Laptop mit mehr als 28 Mio Personendaten, 160.000 Daten von kranken Kindern,  600.000 Daten von Militäranwärtern, und jetzt kommt ein USB-Stick mit politisch brisantem Material dazu

Wahldiktatur in Hessen?

Landtagswahl in Hessen – und das mit Wahlcomputern. Kein Wunder, dass viele Personen mit dem Wissen um die Anfälligkeit der Nedap-Kisten es sich nicht nehmen lassen wollten ihr recht auf Wahlbeobachtung geltend zu machen. Wie die ersten Berichte bei netzpolitik.org zeigen gleicht das ganze aber nicht wirklich einer offenen oder gar manipulationsarmen Wahl. In vielen Fällen wurden die freiwilligen wahlbeobachter Festgesetzt und mit anzeige gedroht. In anderen Fällen wurden die Wahlgeräte bei Parteifunktionären gelagert oder Besucher konnten sich minutenlang alleine mit den Kästchen vergnügen. Ouch…

Die passende Presseerklärung hält der CCC bereit

Same procedure as every week

Ich dachte schon den Briten fällt nichts mehr ein, aber sie konnten sich gerade noch mit der nächsten Datenpanne retten. Dieses mal erwischte es einen Laptop mit den persönlichen Daten von rund 600.000 Militärangehörigen. Zum Teil fanden sich auch medizinische und familiäre Details auf der Festplatte des Geräts.

Um die Daten von laxu zu zitieren: Bisher: 11 CDs, macht 28 Mio persönliche Daten der CDs, 160.000 Daten von kranken Kindern und 600.000 Datensätze von Militärpersonen.  Langsam dürften denen wirklich die Daten ausgehen, welche sie verlieren können.