./configure && make – aw crap.
Immer wieder passiert es mir, dass ich längere Prozesse starte ohne ein „nice“ davor zu setzen. Ergebnis: Der Kompiliervorgang o.Ä. hat die selbe Priorität wie alles andere und zieht die Reaktionsfähigkeit des PC deutlich in den Keller. Üblicherweise kann man nun mir „renice“ den Prozess nachträglich herunterstufen, jedoch klappt das gerade bei Kompiliervorgängen nicht sonderlich gut: renice ändert lediglich die Priorität des angegebenen Prozesses, hierdurch werden auch neu erstellte Kindprozesse erfasst, bereits laufende jedoch nicht. Da Make teils sehr verschachtelt arbeitet und Jobprozessoren zur Verteilung der Aufträge nutzt muss man z.T. einige Prozesse ändern um das System wieder lauffähig zu machen. Hier z.B. der make-Baum eines OpenWRT:
make(25087)->sh(25209)->make(25211)-|->bash(25214)->make(25237) |->bash(25229)->make(25240)
Da ich keine Lust mehr hatte ständig die nötigen IDs per Hand zu suchen ist renicetree entstanden. Es sucht alle zu einer PID gehörigen Kindprozesse und setzt auch für diese ein renice ab. Um halbwegs kompatibel zu bleiben ist die Software in einer Bash-Syntax entstanden.
Da ich keinerlei erweiterte Ahnung von Shell-Scripting habe dürfte der Code bei Profis vermutlich Haarraufen verursachen, aber er läuft immerhin – auch wenn mir die Eigenheiten der Bash gewaltig auf den Nerv gingen (Keine mehrdimensionalen Arrays, keine indirekte Variabelreferenzen, etc). Script gibt’s wie immer auf Github. Use at your own risk.
Update: Ich wurde darauf hingewiesen, dass renice über die Process Group ID (-g) eine ähnliche Funktion bereits bieten würde. Das kann ich – zumindest für GUI-Betrieb – nicht bestätigen, hier hat z.B. alles unter meinem Terminal-Emulator die selbe Gruppen-ID, also auch Prozesse, welche in einem anderen Tab gestartet sind.